Leberwerte und was sie (nicht) bedeuten I Podcast #79

Shownotes

Diese Informationen sind u.a. von Anthony William

Nehmen wir einen Mann namens Kurt, der zum Arzt geht, um sich durchchecken zu lassen. Der Arzt nimmt ihm Blut ab, und ein paar Tage darauf erkundigt sich Kurt nach den Ergebnissen der Laboruntersuchung. »Sie haben erhöhte Leberwerte«, sagt der Arzt. »Aha, und was bedeutet das?«, möchte Kurt wissen. »Wissen Sie, was? Kommen Sie doch einfach noch mal vorbei, dann sprechen wir alles durch, und ich kann ein paar weitere Laborwerte anfordern.«

Als Kurt zu seinem Termin in die Praxis kommt, fragt er noch einmal: »Also, was heißt das, wenn ich erhöhte Leberwerte habe?« »Na ja«, meint der Arzt, »so ganz genau wissen wir das nicht. Es bedeutet jedenfalls, dass irgendwas mit Ihrer Leber ist. Vielleicht ein Leberschaden.« Kurt: »Wie könnte ich denn meine Leber beschädigt haben?« Arzt: »Es könnte eine Leberstörung sein, oder vielleicht braut sich eine Krankheit zusammen, was ich allerdings nicht glaube, weil Sie mir ansonsten einen ziemlich gesunden Eindruck machen. – Trinken Sie viel Alkohol? Haben Sie großen Stress? Wissen Sie, es kann auch sein, dass gar nichts los ist. Oder vielleicht gibt es entzündetes Gewebe in Ihrer Leber. Wir nehmen einfach noch mal Blut ab und machen ein paar weitere Tests.«

Tausenden geht es so, dass sie erhöhte Leberwerte haben und kein richtiger Grund dafür zu erkennen ist. Irgendetwas muss mit der Leber los sein, aber niemand, die Experten eingeschlossen, weiß, um was es sich handelt. Wenn man jetzt bei Kurt eine Computertomografie (CT), eine Positronenemissionstomografie (PET), eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Ultraschalluntersuchung der Leber macht, kann es sein, dass sich überhaupt kein Befund ergibt, dem man weiter nachgehen kann. Es würde auch keinen Grund geben, eine Gewebeprobe zu nehmen. Man würde ihn nach Hause schicken mit der Anweisung: »Ernähren Sie sich ein bisschen besser, tun Sie was gegen den Stress, sorgen Sie für ausreichend Schlaf. Kommen Sie in drei Monaten wieder vorbei, dann sehen wir nach, wie sich die Werte geändert haben.«

Natürlich könnte es auch sein, dass bei einem dieser bildgebenden Verfahren etwas Auffälliges erkennbar wird, deutliche Entzündungsherde beispielsweise, Narbengewebe oder Zystenbildung. Dann wäre zumindest dem Arzt plausibel, weshalb Kurt erhöhte Leberwerte hat.

Viele Fälle nehmen diesen Verlauf: Die Leberwerte sind erhöht, aber sonst deutet eigentlich nichts auf ein Problem hin. Deshalb meinen viele Mediziner, die Leberwerte ließen eigentlich keine sicheren Schlussfolgerungen zu, sie seien unzuverlässig und ungenau. Es kommt vor, dass jemand Narbengewebe oder eine Zyste in der Leber hat und die Leberwerte trotzdem normal sind. Sogar bei einer Fettleber können die Werte erhöht sein oder auch nicht. Und wenn mit bildgebenden Verfahren sichtbare Veränderungen der Leber zu erkennen sind, sagen die Leberwerte nicht, was da vor sich geht und was zu tun ist. Laborwerte für die Leber sind eher ein Ratespiel. Wir werden uns jetzt ansehen, was wirklich vor sich geht, wenn die Leberwerte erhöht sind, und was diese Werte besagen, auch wenn sie nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Ich möchte die Aussagekraft der Leberwerte nicht grundsätzlich infrage stellen; ich finde, sie haben ihren Platz. Angehende Mediziner bekommen zum Abschluss ihres Studiums neben manch anderem kein Orakel mit auf den Weg, sondern müssen mit dem arbeiten, was ihnen zu Gebote steht. Da ist es wirklich ein Segen, dass es wenigstens Laborwerte der Leber gibt, die ihnen weiterhelfen können. Diese Werte sind wichtige Indikatoren, die dem Arzt zumindest erlauben, bei der Beratung seiner Patienten auch mal seiner Intuition, seinem Bauchgefühl zu folgen. Ich schätze die Leberwerte schon deshalb, weil sie Ärzte und Patienten darauf aufmerksam machen, dass möglicherweise etwas nicht ganz in Ordnung ist – wovon man sonst vielleicht keine Ahnung hätte. Erhöhte Leberwerte geben manch einem Anlass, etwas an seiner Lebensweise zu ändern, und Kurts Arzt veranlassten sie zu der Ermahnung, er solle besser auf sich achten. Kurt wird sich jetzt vielleicht wirklich öfter überlegen, was er isst, und wer weiß, vielleicht senkt das sein Herzinfarktrisiko. Auch wenn die Ernährungsratschläge des Arztes oder eines trendigen Zeitschriftenartikels nicht viel taugen, wird er künftig vielleicht doch eher gesündere Lebensmittel zu sich nehmen und ein bisschen mehr auf seine Gesundheit achten. Das ist schon eine ganze Menge.

Was die Leberwerte tatsächlich besagen

Für die Laboruntersuchung der Leber wird eine Blutprobe genommen und auf bestimmte Parameter hin untersucht, von denen angenommen wird, dass sie Auskunft über den Zustand der Leber geben. Die beiden am häufigsten geprüften Enzyme sind Alanin-Aminotransferase (ALAT) und Aspartat- Aminotransferase (ASAT). Vielfach werden auch die Werte für alkalische Phosphatase (ALP) und Gamma-Glutamyltransferase (GGT) angezeigt. Üblich ist darüber hinaus die Bestimmung des Albumins, eines Bluteiweißes, von dem man annimmt, dass es wichtige Nahrungsbestandteile und möglicherweise auch Hormone im Blut transportiert. Wenn im Blutbild ein niedriger Albuminstand zu erkennen ist, zeugt das (nach medizinischer Lehrmeinung) von schlechter Ernährung, und dein Arzt wird dir dazu vermutlich Ratschläge erteilen. Hohe Albuminwerte geben den Medizinern dagegen Anlass, weitere Untersuchungen vorzunehmen, um zu sehen, ob es irgendwo im Körper Probleme gibt, etwa irgendeine Verletzung oder eine bakterielle Infektion. Aber wie bei den Enzymwerten wird hier eigentlich gar nichts wirklich festgestellt (und erhöhtes Albumin deutet eher auf Virenaktivität hin). Das Blutbild kann auch erhöhte Bilirubinwerte enthalten. Dieser Stoff entsteht, wenn die Leber rote Blutkörperchen abbaut und recycelt. Es gibt zwei Arten von Bilirubin, die eine Form wird in der Leber selbst gebildet, die andere zirkuliert mit dem Blut und wird von der Leber eingefangen und so umgebaut, dass es als Leber-Bilirubin dienen kann. Erhöhtes Bilirubin im Blut kann auf eine Störung der Bauchspeicheldrüse, auf drohende Probleme der Leber oder der Gallenwege oder sogar auf einen Tumor des Gallengangs hindeuten. Solche Laboruntersuchungen sind insofern sinnvoll, als es bei abweichenden Befunden gut sein kann, dass mit der Leber etwas nicht stimmt – aber was da eigentlich los ist, bleibt den Medizinern häufig verborgen. Heutige Lebertests können zwar auf Probleme aufmerksam machen, bevor sie richtig schlimm werden, aber sie sind kein Frühwarnsystem. Wenn sich hier etwas Auffälliges zeigt, ist daran abzulesen, dass bei diesem Patienten schon sehr lange eine Leberstörung bestanden haben muss, die sich nur bisher noch nicht in den Leberwerten niedergeschlagen hat. Wenn ein Erwachsener erhöhte Leberwerte bei den Enzymen oder beim Bilirubin hat, bedeutet das in der Regel, dass sich schon vor langer Zeit etwas in der Leber festgesetzt hat, vor zehn oder sogar dreißig oder noch mehr Jahren: Leberträgheit, eine alte Vireninfektion, sogenannte Autoimmunentzündungen, das Frühstadium einer Hepatitis C oder irgendetwas anderes könnte vor langer Zeit eingesetzt haben. (Bei Kindern ist das natürlich anders.)

Die einzige Lebererkrankung, die sich auch bei Erwachsenen schnell an den Leberwerten zeigt, ist eine akute Infektion. Hier würden sich die Ärzte auch am rasch zunehmenden Entzündungsgeschehen in der Leber orientieren. Darüber hinaus würde ihnen die Zahl der weißen Blutkörperchen eine Reaktion des Immunsystems signalisieren, und schließlich hätten sie zur Orientierung noch Symptome wie Fieber, Schwäche, Übelkeit und Hautverfärbungen.

Diese Untersuchungsmethoden sind noch nicht sehr sensibel. Künftige Tests, mit denen es aber noch Weile dauert, werden schon die frühen Anzeichen von Leberstörungen erfassen – hier gibt es noch einiges zu entdecken. So tauchen nicht nur die genannten vier Enzyme als Indikatoren im Blut auf, sondern Dutzende, nur sind sie wissenschaftlich noch nicht identifiziert. Darüber hinaus existieren Hunderte noch unbekannte Stoffe, an denen sich ablesen lässt, was mit der Leber los ist und wo. Man wird unterscheiden können, ob es sich um Hepatitis A, B, C, D, E oder eine der zahlreichen weiteren Spielarten handelt, deren Entdeckung noch aussteht.

Oder haben sich vielleicht Pestizide und Herbizide in der Leber angesammelt und bremsen sie aus? Künftige Tests werden all das unterscheiden können, weil die Enzyme und andere von der Leber freigesetzte Stoffe ganz bestimmte, genau unterschiedene Aussagen machen. Jedes Enzym, jede chemische Verbindung stellt eine Chiffre dar. Und wenn das alles echter Fortschritt werden soll, muss man dem medizinischen Establishment eine Brücke ins Land der Wahrheit und Wahrhaftigkeit bauen. Die Medizin wird zur Kenntnis nehmen und sich zu eigen machen müssen, wie weit giftige Metalle verbreitet sind und woher sie kommen. Sie wird die Gefährlichkeit der routinemäßigen Anwendung (auch aus der Luft wie etwa beim Besprühen von Mückenbrutgebieten) von Herbiziden, Fungiziden und Pestiziden für die Leber erkennen müssen. Wenn diese Aufrichtigkeit zunimmt, könnte es endlich möglich werden, die Enzyme und anderen Stoffe zu identifizieren, die die Leber manchmal in Schüben freisetzt. Erst dann wird man darauf kommen, dass dieses Aufflackern ein Notsignal darstellt, an dem sich auch gleich ablesen lässt, weshalb es gesendet wird. So wird man ermitteln, dass bestimmte Signale auf bestimmte Insektizide oder giftige Metalle wie Aluminium und Quecksilber hinweisen: dass jeder Giftstoff und jedes Pathogen mit einem anderen Leberenzym assoziiert ist und man sich dadurch ein umfassendes Bild vom Zustand einer Leber machen kann.

Diese Richtung darf die wissenschaftliche Forschung jedoch jetzt noch nicht einschlagen. Wenn man hier die richtigen Schlüsse zöge, hätte das zur Folge, dass die Interessen und der Einfluss derer auffliegen würden, die mit Agrarchemie und toxischen Metallen ihr Geld verdienen. Man würde sich dann eingestehen müssen, wie diese Industriezweige all das zu unserem Alltag gemacht haben – und dass der Medizinbetrieb hier willig mitzieht. So ist beispielsweise bekannt, dass pharmazeutische Substanzen und daraus bestehende Medikamente Schwermetalle enthalten können. Da versteht es sich fast von selbst, dass von deren Wirkung auf die Leber noch nicht die Rede sein darf. Auch zwischen der Agrarchemie und der Medizin bestehen Verbindungen, und auch deshalb dürfen die auf der Hand liegenden Schlüsse noch nicht gezogen werden. Das wird noch lange verboten bleiben. Vieles wird sich ändern müssen, bevor werdende und praktizierende Ärzte die Fakten an die Hand bekommen, auf deren Grundlage sie sagen könnten: »Sieh an, dieses Enzym hier besagt, dass sich Ihre Leber mit einem Virus herumschlägt. Ah, und da ist noch ein anderes, das durch alltäglich angewendete Fungizide ausgelöst wird. Und hier haben wir noch eins, diesmal von den Insektiziden, die in Ihrem Wohnort aus der Luft gegen die Mückenplage versprüht werden.«

Für gute Beziehungen zwischen Medizin und Industrie ist es besser, wenn wir ahnungslos bleiben.

Übrigens haben wir gerade einen der Gründe für die Freisetzung von Enzymen durch eine entzündete oder anderweitig geschädigte Leber erwähnt: Es handelt sich um so etwas wie Leuchtkugeln als Notsignale. Wenn in früheren Zeiten ein Schiff in Seenot geriet, versuchte man, mit Leuchtgeschossen auf sich aufmerksam zu machen. Die Enzyme der Leber teilen darüber hinaus sogar noch mit, wo das Problem liegt, ungefähr so, als würde man von einem sinkenden Schiff aus rote Leuchtkugeln verschießen, grüne dagegen, wenn es auf eine Sandbank gelaufen ist, und violette bei einem Piratenüberfall. Doch wen will die Leber da eigentlich aufmerksam machen? Nicht den Arzt. Sie weiß nicht einmal, was ein Arzt ist. Aber sie kennt sich mit deinem Körper und seinen Funktionen aus, und wenn sie Notsignale in der Form von Enzymen und anderen Stoffen absetzt, sind sie für andere Teile des Körpers bestimmt. Es handelt sich um Warnungen, denen andere Organe und Drüsen entnehmen können, dass etwas mit der Leber ist. Sie können an ihren Symptomen und Beschwerden ablesen, dass die Leber in Not ist, und die Enzyme und sonstigen von der Leber ausgesandten Stoffe stellen entsprechende Mitteilungen an den Rest des Körpers dar. Damit verbindet sich eine schöne Zukunftsvision: Wenn die medizinische Forschung irgendwann die Bedeutung dieser chemischen Mitteilungen entschlüsselt, wird man die Signale der Leber ebenso deuten können, wie es jetzt schon der Körper vermag.

Bis dahin gilt, dass ein Blutbild nur einen winzigen Bruchteil dessen erfasst, was wirklich vor sich geht. Denke dir zum Vergleich eine Wasserprobe aus einem Teich oder einer Pfütze. Man kann bei stehendem Wasser damit rechnen, dass es mit Hunderten problematischen Stoffen und Keimen belastet ist – Parasiten, Bakterien, schädlichen Pilzen und Algen, Amöben, Protozoen sowie Umweltgiften. Jetzt stelle dir weiterhin vor, der Labortest ergäbe, dass nur vier Mikroben von ähnlicher Art in der Probe vorhanden seien und sie ansonsten Trinkwasserqualität habe. Dem würdest du nicht trauen, denn du weißt einfach, dass die Technik der Wasseranalyse heute mehr vermag als das. Du würdest die Analyse als missglückt erkennen und darauf bestehen, dass eine zweite Probe genommen und sorgfältig analysiert wird, um die tatsächlichen Verhältnisse zu erfassen. Das erste Analyseergebnis beschreibt aber den Stand, den derzeit unsere Blutuntersuchungen bei allen chronischen Gesundheitsstörungen haben. Das kann man nun so oder so betrachten: pessimistisch als krasse Rückständigkeit oder optimistisch als einen Zustand, der noch viel Entwicklungspotenzial bietet.

Doch zurück zur Leber. Ihre chemischen Signale sind nicht einfach Hilferufe, sondern zugleich etwas sehr Positives, nämlich Warnsignale, die anderen Teilen des Körpers erlauben, sich auf die veränderten Umstände einzustellen. Es wäre schon großartig, wenn sich diese Botschaften durchsetzten und uns zum Trinken von mehr Staudenselleriesaft veranlassten. Sie sind aber in Wirklichkeit sogar noch besser, ja geradezu wundersam: Diese Mitteilungen, die wir weder sehen noch fühlen, geben dem Nervensystem Anweisung, die Leber zu unterstützen. Die Nebennieren lassen sie wissen, dass Probleme ins Haus stehen und sie ihr Tempo ein wenig drosseln sollen. Auch die Bauchspeicheldrüse bekommt den Rat, ihre Produktion von Enzymen (es sind andere als die Warnenzyme der Leber) sorgfältig zu dosieren.

Die Enzyme der Leber und ihre noch unentdeckten anderen Warnstoffe spielen noch eine weitere Rolle, die ihnen aber erst bei der Freisetzung zugeteilt wird: Sie wirken als »Putzmittel«, die aktiv Giftstoffe binden und ausschalten. Wenn also ein Giftstoff die Leber schädigt und danach entwischt, schickt die Leber diese Enzyme und anderen Stoffe mit dem Auftrag los, die entkommenen Partikel, Gifte und sonstigen Stoffe zu jagen und zu stellen und zuletzt auszuschalten. Eigentlich wirken diese Enzyme als Ausputzer für alle Schädlinge, die die Leber mit ihren (Perime-)Zellen nicht selbst bezwingen konnte, weil sie zu stark überlastet war, zu sehr gestaut, zu träge.

Das sollten wir uns an dieser Stelle noch einmal vor Augen führen: Normalerweise gibt die Leber Abfälle erst frei, wenn sie entschärft und deaktiviert sind. Sie entscheidet selbst, was sie für den Abtransport durch Darm und Nieren verpackt oder mit der Gallenflüssigkeit zur Gallenblase schickt. Das ändert sich erst, wenn die Leber zu stark belastet ist und nicht mehr richtig mithalten kann. Wenn ihr jetzt ein noch nicht entwaffneter Schädling entkommt, schickt sie ihm ihre Enzyme nach. Bösartige Viren wie EBV oder HHV-6 können sich in der Leber einnisten, und auch hier wird sie ihre Enzyme ins Spiel bringen. Eine ausreichend starke Leber kann Neurotoxine teilweise unschädlich machen, aber giftig bleiben sie dann immer noch. Eine schwächere Leber tut sich damit viel schwerer, und da werden die Enzyme besonders wichtig, wenngleich keineswegs sicher ist, dass sie Neurotoxine ganz deaktivieren können. Und schließlich sind Leberenzyme, die Abfallstoffen nachstellen, auch noch in der Lage, solche Schädlinge einzufangen und zur Leber zurückzubringen, damit sie dort sicher eingelagert werden können. Denke daran, dass bei dir das Frühstadium einer Leberstörung vorliegen könnte, ohne dass das Blutbild erhöhte Werte für die Leberenzyme zeigt. Tatsächlich sind diese Schübe von Leberenzymen gegeben, auch bei ganz milden Störungen oder deren Vorstadien. Heutige Labormethoden entdecken diese Schübe einfach nicht, solange sie eine bestimmte Stärke unterschreiten. Wichtig ist außerdem, dass diese Tests nur einige wenige Enzyme erfassen, während in Wirklichkeit deutlich mehr im Spiel sind. Der Enzymspiegel des Bluts kann auch dann erniedrigt sein, wenn die Leber alle Enzyme selbst benötigt, um Schadstoffe in ihrem Inneren zu verarbeiten. Wenn sie schon am »Tatort« energisch durchgreifen kann, muss sie den wenigen entkommenen Übeltätern nicht mehr so viele Enzyme nachschicken, sodass sie dann auch nicht im Blutbild auftauchen.

Da Leberenzyme (und die anderen noch nicht entdeckten Verbindungen) so überaus aktiv sind, werden sie von der Leber sicher nicht als überflüssig betrachtet. Wenn sie diese Stoffe ins Blut entlässt, dann mit gutem Grund. In der Medizin wird dagegen angenommen, Leberenzyme würden nur dann freigesetzt, wenn Leberzellen beschädigt oder zerstört werden, wenn sie platzen oder absterben – und dabei weiß man nicht einmal, wie solche Verletzungen und Beschädigungen ablaufen. Aus dieser Sicht handelt es sich um die normalen Abläufe in der Leber, bei denen Enzyme als Nebenprodukte anfallen. Es steckt, wie du jetzt weißt, weitaus mehr dahinter, aber von diesem vielschichtigen Signalgeschehen und der beschriebenen Beutejagd ist wissenschaftlich noch nichts bekannt.

Leberenzyme werden nicht nur bei Schädigungen dieses Organs freigesetzt; Du kannst erhöhte Leberwerte haben, ohne dass dem Organ erkennbar etwas fehlt. Du hast keine Symptome, die Leber ist nicht krank, auch nicht in einem Früh- oder Vorstadium, und doch könnte das Blutbild erhöhte Werte für die Leberenzyme zeigen, weil der Leber gerade schädliche Abfälle entkommen sind und sie ihnen Enzyme nachgeschickt hat, die eine Treibjagd veranstalten und Ordnung schaffen sollen.

Was die Leberwerte besagen und was nicht

Ich bin für die Bestimmung der Leberwerte, weil sie immerhin auf versteckte Leberstörungen hinweisen können, die sonst vielleicht unbemerkt blieben – selbst wenn dann die falsche Diagnose gestellt wird und nicht die bestmögliche Behandlung erfolgt. Bei der Betrachtung der Testergebnisse muss uns aber klar sein, dass die Methoden noch sehr rudimentär sind. Erstens machen sie keine Aussagen darüber, wo es hapert, sodass die Ärzte nach sichtbaren Anzeichen suchen müssen; und wenn in den Scans keine Verschlüsse oder Neubildungen oder Stellen mit Narbengewebe zu erkennen sind, geht das Ratespiel weiter. Ich habe außerdem im Laufe der Jahre in Hunderten von Fällen erlebt, dass die Leute erhöhte Leberwerte hatten und tatsächlich etwas mit ihrer Leber nicht stimmte – sei es ein Tumor oder eine Zyste oder Narbengewebe – und die Ursachen ihrer Symptome trotzdem anderswo lagen.

Um verstehen zu können, weshalb du mit Müdigkeit, allerlei Schmerzen, Schwindel, Schwäche, Depression oder Angst zu kämpfen hattest, müsstest du über die Dinge Bescheid wissen.

Frühe Hinweise auf eine Erkrankung der Leber sind zum Großteil von eher naheliegender Art: Prädiabetes und Typ-2-Diabetes, Hypoglykämie, Blutzuckerschwankungen, Ekzeme und Psoriasis, Gewichtszunahme, Chemikalienunverträglichkeiten, Gehirnnebel, Winterdepression, beschleunigte Alterung, Methylierungsprobleme, Hormonstörungen, Völlegefühl, Gicht, Augenringe, Krampfadern und Besenreiser, Cellulite (»Orangenhaut«), Flüssigkeitsansammlungen, Lymphödem, geschwollene Hände und Füße, Dünndarmfehlbesiedelung und sogar ein Mangel an Salzsäure im Magen.

All das hat mit der Leber zu tun, und es gibt noch viel mehr, beispielsweise die zahlreichen Symptome eines in der Leber aktiven Virus. Ich habe mit Leuten geredet, die solche Symptome hatten und bei denen die Leberwerte erhöht waren, aber bei anderen waren diese Werte normal. Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes haben keine erhöhten Leberwerte, und viele andere haben sie. In beiden Fällen geht der Diabetes von der Leber aus. Gicht deutet auf eine schwere Leberstörung hin, und es lässt sich nicht vorhersehen, ob erhöhte Leberwerte festgestellt werden oder nicht. Bei Menschen mit Gewichtsproblemen können die Leberwerte erhöht sein, und bei vielen anderen sind sie es nicht, nicht einmal dann, wenn sie an Fettleber oder an einem Vorstadium leiden. Erhöhte Leberwerte können sich innerhalb einer Woche oder eines Monats einstellen und wieder normalisieren, je nachdem, was die Leber gerade zu bewältigen hat. Würde man die Leberwerte an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen ermitteln, könnten sie einmal annähernd normal sein, dann drei Tage später stark erhöht und wiederum zwei Tage später völlig normal. Was du bei diesem Test für Resultate erhältst, hängt sehr weitgehend davon ab, an welchem Tag du zur Blutabnahme gehst. Ist es der Tag, an dem die Werte hoch sind? Niedrig? Mittel? Das kann man nie wissen, da es sich meist um eine einmalige Maßnahme handelt, die nicht an den folgenden Tagen zum Vergleich wiederholt wird. Trotzdem können wir auf die Ermittlung der Leberwerte nicht verzichten. Wenn sie erhöht sind, gibt uns das zumindest Anlass, einmal genauer hinzusehen und künftig besser für unsere Leber zu sorgen. Dabei müssen wir uns immer vor Augen halten, dass dieser Test, wie alle Laboruntersuchungen, nie hundertprozentig treffsicher ist. Das haben wir an den Laboruntersuchungen für Borreliose und HIV gelernt. Bei Vielen fällt der HIV-Test zunächst positiv aus, und die Wiederholung ergibt ein negatives Ergebnis – es ist schon fast der Normalfall. Bei Borreliose geschieht das Gleiche.

Ähnlich ist es bei Laboruntersuchungen auf Lupus und rheumatoide Arthritis. Mit diesen Tests sollen Entzündungen und erhöhte Immunreaktionen festgestellt werden, sie sagen aber nichts über die Gründe der verstärkten Immunreaktion oder Entzündung aus. Hier kommt es leicht zu falschen Schlussfolgerungen, weil die Interpretation eher ein Ratespiel ist.

Je früher, desto besser

Selbst wenn die Leberwerte korrekt anzeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist, können wir sie nicht als einzigen Indikator für Leberstörungen heranziehen. Wir können nicht wie Kurt munter drauflosleben und damit rechnen, dass irgendwann durch die Leberwerte ein Weckruf ergeht. Wir wollen aber auch nicht schlechter dran sein als Kurt und mit einer Leberstörung leben, die nicht in den Werten erscheint und für die wir folglich auch keinen Weckruf bekommen.

Du möchtest dich auch nicht mit Diabetes, Gewichtszunahme, Gicht oder sogar einer chronischen geringgradigen Vireninfektion wie EBV herumschlagen (die Krankheiten wie Meningoenzephalitis, chronisches Müdigkeitssyndrom und Hashimoto- Thyreoiditis auslösen kann) und erst im fortgeschrittenen Alter mit fünfzig, sechzig oder siebzig Jahren anfangen, besser für dich zu sorgen, nachdem erhöhte Leberwerte bei dir festgestellt wurden. Statt abzuwarten, bis irgendwann lästige oder lebensbedrohende Krankheiten über uns herfallen, müssen wir selbst die Initiative ergreifen und vorsorgen. Wir müssen lernen, die Anzeichen und Symptome all der Nöte und Störungen zu deuten, die von der Leber ausgehen. Wir müssen den Laboruntersuchungen zuvorkommen. Wenn es um die Leber geht, können wir gar nicht früh genug dran sein.

Ich biete Unterstützung für verschiedene Beschwerden & Krankheiten an. Wenn du also unter folgenden Beschwerden oder Krankheiten leidest, dann melde dich so schnell wie möglich bei mir. Je früher, desto besser. Melde dich bei Autoimmunerkrankungen, Arteriosklerose, Depressionen, EBV, Histaminintoleranz, die Krankheit mit 5 Buchstaben, Knochen-und Gelenkkrankheiten (Rheuma/Arthritis/Osteoporose/Gicht), Lyme Borreliose, Magen-Darm-Probleme, Nervenschmerzen. Schreibe an kontakt@wagnernicole.de

Ich bin für dich da.

Bis bald, bleibe oder werde gesund.

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